Ins Guinness-Buch gerutscht

Philipp Altenbuchner stellt bei Wettbewerb in der Thermenwelt Erding den Weltrekord ein.

Altötting. Er hat 34.919 Meter zurückgelegt, ist 12.054 Stufen hinaufgesprintet und hat dabei 2450 Höhenmeter überwunden: Mit dieser Ausdauerleistung hat Philipp Altenbuchner den Weltrekord eingestellt und einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft - und das in einer durchaus ungewöhnlichen Disziplin: im 4-Stunden-Dauerrutschen.

Gelungen ist dem 22-Jährigen das am Donnerstagvormittag in der Thermenwelt Erding. Dass der erfolgreiche Triathlet, dessen Bestleistung im Ironman (3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren und 42 Kilometer laufen) bei 9:38 Stunden liegt, dazu überhaupt Gelegenheit hatte, ist Marcus Maier zu verdanken. Der Marketingleiter der Thermenwelt ist Altöttinger und hat Altenbuchner, den er seit Jahren kennt und um dessen Sportlichkeit und Ehrgeiz er weiß, „angespitzt“. Vor geraumer Zeit hat er ihm von dem Wettbewerb berichtet, am Dienstag hat er ihn dann kurzfristig quasi angeheuert: „Ich habe ihm erzählt, dass immer ein gewisser Jens Scherer gewinnt und er den doch mal packen könnte“, sagt Maier.

„Ich bin ein dilettantischer Rutscher“

Und Altenbuchner machte mit. Und hatte prompt Erfolg. Nach vier Stunden war er die Riesenrutsche exakt 98 Mal hinuntergerauscht - der Weltrekord war eingestellt. Fast hätte es sogar zu einer neuen Bestmarke gereicht, aber als die Uhr von 3:59:59 auf 4:00:00 Stunden umschaltete, war Altenbuchner oben am Turm, seine letzte Reise durch die „Magic Eye“ genannte Röhre zählte nicht mehr. Auch wenn es knapp war, ist er zufrieden, „eine Guinness-Buch-Urkunde hat nicht jeder“. Und doch: Gefallen hätte es ihm schon, alleiniger Inhaber des Weltrekordes zu sein. Denn reichen hätte es können - entweder ohne Pinkelpause oder aber mit einer besseren Leistung in der Rutsche: „Da bin ich nämlich ziemlich dilettantisch. Egal ob Mann, ob Frau oder Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens, die eigentlich mehr Grund gehabt haben, sich in der Rutsche zu erholen, alle waren schneller als ich, alle haben mich abgehängt.“ Wirklich überrascht hat ihn das aber nicht, denn: „Auch auf der Rutsche im Freibad in Altötting bin ich immer einer der Langsamsten.“ Bergauf war es genau umgekehrt, auf dem Weg nach oben war Altenbuchner, der schon mal den Altöttinger Halbmarathon in einer Spitzenzeit absolviert und keine halbe Stunde später wieder für seine Gäste im „Münchner Hof“ oder im Gasthof „Zwölf Apostel“ da ist, der Schnellste, steckte aber oft im Stau, was ihm möglicherweise die entscheidende gut eine Minute (einmal durch die Rutsche dauert etwa 90 Sekunden) gekostet hat.

Sollte er jemals wieder bei dem Wettbewerb mitmachen, dann, so sagt der 22-Jährige, will er vorher ein Rutschtraining einlegen. Vorstellen kann er sich schon, noch einmal an den Start zu gehen. Denn auch wenn es anstrengend war, vor allem in der vierten Runde, in der er sein hohes Anfangstempo beibehalten musste, um den Rekord, der schon in Reichweite war, auch wirklich zu schaffen: „Es war schon auch recht lustig.“