Holger Wienzek knackt den Bahnrekord

Dramatische Rennen bei Westdeutscher Rutschmeisterschaft /
Ralf Bornemanns Ergebnis lässt aufhorchen

Porta Westfalica-Holzhausen (Ly). Heißer Kampf im kühlen Nass: Hochdramatisch ist am Samstag die 2. Westdeutsche Rutschmeisterschaft verlaufen. Am Ende stand ein neuer Bahnrekord durch Holger Wienzek: 13,94 Sekunden für die 105 Meter lange Röhre im Badezentrum.

Damit verbesserte Wienzek (Kleinenbremen) seine eigene Bestmarke von 14,14 Sekunden, aufgestellt im Jahr 2007, um elektronisch gemessene 20 Hundertstel. Gleichzeitig ließ ein Newcomer die Szene aufhorchen: Als überraschender Dritter brach Ralf Bornemann aus Holzhausen in die Phalanx der nationalen Rennrutscher ein. Seine schnellste Zeit: 14,32.

Bornemann war eigentlich nur gekommen, um seine Kinder zu begleiten, schrieb sich dann aber kurz vor dem Wettkampf als Teilnehmer ein. Und er sorgte für eines der aufregendsten Rennen des Tages: Im direkten Vergleich mit Wienzek zeigte Bornemann (14,61 Sekunden) eine höchst respektable Vorstellung, spornte seinen Kontrahenten aber zum Bahnrekord an. Rang zwei im Gesamtklassement ging an Wienzeks Finalgegner Detlef Ostermann aus Salzgitter, dessen Bestzeit (14,73) übrigens deutlich hinter der von Bornemann lag.


Seitdem das Badezentrum erstmals eine Westdeutsche Meisterschaft nach Hausberge geholt hat, wo es bisher zwei Portaner Meisterschaften gab, gehen die Uhren anders. Sie stehen nunmehr auf Leistungssport. Wienzek musste am Samstag neunmal in die Röhre, allein viermal gegen Bornemann. Bei einigen Rennen lagen er und sein Gegner nur wenige Hundertstel auseinander oder sogar exakt gleichauf. Es gab drei Vorläufe, Viertelfinale, Halbfinale und das Finale über drei Gewinnläufe.

Blaue Flecken als Andenken

Gestartet war Wienzek eher verhalten. Bestwert nach den ersten drei Rennen: 14,87. "Zu unterschiedlichen Zeiten können Bahnen unterschiedlich schnell sein", erklärte der Champ. Im direkten Vergleich der dafür qualifizierten Speedrutscher, war die Bahn deutlich schneller.

Zu Beginn hatte es nach einem Zweikampf zwischen Holger Wienzek und dem amtierenden Hessen-Meister Maik-Christian Welbing ausgesehen, für den es am Ende mit einer Bestzeit von 14,74 aber nur zu Platz vier reichte. Bei den Herren hatten sich zwölf Rennrutscher beteiligt, insgesamt 26 - eine eher geringe Zahl.

"Grund war die schlechte Witterung", so Doris Kunkel vom Badezentrum. Dafür lag das Niveau umso höher. Wer schnell sein will, muss leiden: Blaue Flecken nahmen gleich mehrere Aktive als Andenken mit.

Holger Wienzek kennt das schon. Der neue westdeutsche Champion hat bereits diverse Titel errungen, darunter den eines norddeutschen Meisters. Wienzek gehört überdies zu den Besten in Europa und war im Winter Sechster der niedersächsischen Landesmeisterschaft, damals allerdings gehandicapt durch eine Verletzung.

Wenn der Vater mit dem Sohne: Perfekt machte den Triumph Wienzeks Sohn Felix (Bestzeit: 16,64), der die Kinderwertung gewann. Auf Rang zwei landete Adriana Heidecker (Osnabrück/17,31), gefolgt von Maik Lehmkühler (Kleinenbremen/18,25). In der Damen-Konkurrenz siegte Heike Weiß (Porta Westfalica/16,27) vor Sabine Ostermann (Salzgitter/18,93) und Adina Gesemann (Minden/19,62).