RENNRUTSCHEN

Rutschen auf blanker Haut

Bonlanden. Jens Scherer aus Liptingen hat im vergangenen Jahr den Wettbewerb um den Deutschland-Pokal im Rennrutschen gewonnen. Morgen, Samstag, will
der 28-Jährige auf der 115 Meter langen Black-Hole-Rutsche im Fildorado seinen Titel erfolgreich verteidigen.

Jens Scherer kommt aus Liptingen – und Liptingen liegt in Baden-Württemberg, genauer gesagt im Landkreis Tuttlingen. Und weil der Modus des Deutschen Rennrutsch-Verbandes (DRV) vorschreibt, dass der Pokalwettbewerb im Rennrutschen stets im Bundesland des Vorjahressiegers ausgetragen wird, treffen sich morgen, Samstag, die vermeintlich schnellsten deutschen Rutscher im Bonlandener Fildorado, um den Pokalsieger 2008 zu ermitteln. Gerutscht wird auf der 115 Meter langen Black-Hole-Bahn – freilich ohne Hilfsmittel, lediglich auf der blanken Haut.

An der Finalrunde, die um 13.30 Uhr beginnt, können außer dem bereits gesetzten Vorjahressieger Jens Scherer alle teilnehmen, die sich in der Qualifikation (Beginn 11.30 Uhr, zuvor von 9 Uhr an freies Training) einen der 15 Finalplätze ergattern – also auch ambitionierte Röhrenflitzer von den Fildern. Eine optimale Kurvenlage sowie eine ausgefeilte Technik dürften allerdings für den Erfolg unumgänglich sein. Nach der Qualifikation wird schließlich der deutsche Pokalsieger in einem sogenannten Best-of-five-Shoot-out ermittelt. Dass dabei freilich kein Weg an Jens Scherer vorbeiführen wird – von Insidern wird er auch gerne als „Röhren-Schumi“ oder „ Hackl-Schorsch der Rutsche“ bezeichnet – steht zweifellos außer Frage. Immerhin ist der Mediengestalter bei diesen nationalen Titelkämpfen in der Klasse ab 60 Kilogramm seit 2003 ungeschlagen. Zudem heimste er im vergangenen Oktober bei den süddeutschen Meisterschaften in Erding vor 2500 Zuschauern mit seinem Sieg das bislang höchste Preisgeld in der Geschichte des Rennrutschsports ein: 1000 Euro.