Mit Vollgas durch die Röhre

Rutschen ums Finale
OSNABRÜCK. Mit bis zu 30 Kilometern pro Stunde rutschen die schnellsten Teilnehmer durch die Black-Hole-Erlebnisrutsche im Nettebad. Im zweiten Vorlauf zur Osnabrücker Rutschenmeisterschaft kämpften rund 100 Teilnehmer um den Einzug ins Finale, das am 17. November stattfindet.

Für die etwa 80 Meter lange schwarze Tunnelrutsche mit Disco-Effekten brauchte Holger Wienzek aus Porta Westfalica nur 10,87 Sekunden. Damit gewann der 40-Jährige den zweiten Vorlauf und war auch noch zwei Millisekunden schneller als der Osnabrücker Carsten Bücken (36 Jahre), der den ersten Vorlauf für sich entschieden hatte.

Bei den Profis entscheidet die Technik über die Geschwindigkeit. Sie rutschen auf Beiden Schulterblättern und der Ferse, um möglichst wenig Widerstand zu erzeugen. Weniger schmerzhaft ist es dagegen freihändig auf den Pobacke nach unten zu kommen.

Den meisten Teilnehmer der Rutschenmeisterschaft geht es jedoch nicht um Schnelligkeit oder Technik: „Hauptsache es macht Spaß“, meint André Stromberg (28 Jahre). Oliver Lenz hatte sich von seiner Tochter Marisa zur Teilnahme überreden lassen. „Papa war schneller“, erzählt die Achtjährige etwas zerknirscht. Da waren die Studenten Henning Kleinfeldt und Peter Wermeling schon etwas ehrgeiziger: Sie haben in der letzten Woche regelmäßig trainiert.

Carsten Bücken ist heute Profirutscher. Vor einem Jahr hatte er im Nettebad die Liebe zum Rennrutschen entdeckt. Zusammen mit einigen Freizeitrutschern gründete er im März den Deutschen Rennrutsch Verband und mitorganisiert inzwischen auch Meisterschaften.

Um sich für den Endlauf zu qualifizieren hatte jeder Teilnehmer zwei Rutschversuche. „Die 25 schnellsten aus beiden Vorläufen kommen weiter“, erklärt die Organisatorin Sina Hammann. Der Sieger der Rutschenmeisterschaft im Nettebad darf zur Niedersächsischen Rutschmeisterschaft 2007, die am 8. und 9. Dezember in Wolfsburg veranstaltet wird.