Liptinger Röhrenflitzer qualifiziert sich für EM Finale 2008

LIPTINGEN, 12. Juni (pm) - Zu Pfingsten im kommenden Jahr findet in Orlando das Finale zur Europameisterschaft im Rennrutschen statt. Dafür kann sich Jens Scherer (27) schon jetzt Urlaub nehmen. Er löste jüngst das Ticket nach Florida bei dem EM-Vorentscheid in Rheinbach bei Bonn.

Würde Rennrutschen in Deutschland in der gleichen Liga spielen wie Fußball oder Formel 1, er wäre ein Superstar.

Aber da Rennrutschen hierzulande eher zu den Randsportarten zählt, ist Scherer hauptberuflich Mediengestalter, Sportler auf Weltniveau im Nebenjob. Fünffacher Deutscher Meister von 2003-2007 die Szene beherrschend, nicht schlecht für gerade mal fünf Jahre Erfahrung in diesem Sport. Die Erfolge sind da, die Medienaufmerksamkeit ist derzeit hoch. Drehte SAT.1 jüngst einen ganzen Tag über das Rennrutschgeschehen um Scherer, war es einige Tage vorher die Nachrichtenagentur AFP, die über den Liptinger berichtete. In Rennrutschdeutschland ist er einschlägig bekannt und Vergleiche, wie "Röhren-Schumi" oder "Hackl-Schorsch der Rutsche" spiegeln seine sportlichen Erfolge wider. Rennrutschen ist wie eine Familie, da kennt jeder jeden. Am vergangenen Wochenende hat er sich mit Athleten des Deutschen Rennrutsch Verbandes und Weltmeistern anderer Sportarten beim Rennrutschen in Oberhof gemessen. Weltmeisterlich ging es bei der Veranstaltung in der thüringischen Wintersporthochburg durch die Teilnahme von Biathletin Andrea Henkel (Doppelweltmeisterin und Weltcupgewinnerin 2007, Olympiavierte 2006, Doppelolympiasieg 2002) und Langläufer Axel Teichmann (Weltmeister 2007, Weltcupgewinner 2005, Weltmeister 2003, Olympionike 2002). Bundestrainer Rolf Allerdissen hatte nichts anderes als den 1. Platz für Jens erwartet und wird mit ihm und anderen Top-Rutschern Deutschlands im Oktober nach Linz zum Länderwettkampf Österreich gegen Deutschland fahren.

Quelle: Neue Rottweiler Zeitung, www.nrwz-online.de, Text/Bild: Rolf Allerdissen (DRV)